Forum II
Medien-Regeln in der Familie – Eltern meistern die digitale Welt
Unsere Kinder und Jugendlichen stellen sich im Heranwachsen eine Vielzahl von Fragen. Wer bin ich, wer will ich sein, wie sehen mich andere? In unserer digitalisierten Gesellschaft versuchen sie, diese Fragen AUCH innerhalb der digitalen Welt zu beantworten. Daher nutzen sie soziale Netzwerke, Apps und digitale Dienste als Werkzeuge, mit denen sie sich ihre Fragen beantworten wollen. Doch in der Vielfalt der digitalen Welt lauern Gefahren, die einer Begleitung durch Erwachsene dringend bedürfen und denen auch präventiv durch klare Mediennutzungsregeln entgegen getreten werden kann. Im zweiten Teil des “Online-Symposiums Medienkompetenz” haben unsere Expert*innen Lösungsansätze aufgezeigt und Best-Practice-Ansätze vermittelt.
„Nur noch 5 Minuten biiitte!“ – Sinnvolle Mediennutzungszeiten mit Kindern finden
Eltern haben die Chance, Kinder sinnvoll in ihrem Mediennutzungsverhalten zu unterstützen. Je mehr Wissen Eltern selbst erwerben über die unterschiedlichen Nutzungsformen von digitalen Medien, Apps und Spielen, umso verständnisvoller können Sie Regeln zu Nutzung festlegen und auf Verbote verzichten. Kim Beck gibt eine Reihe von Tipps, wie Eltern Ihr Wissen im Themenbereich der digitalen Trends auf dem aktuellen Stand halten können, um nicht ins Wissens-Hintertreffen gegenüber Ihrem Kind zu geraten.
Stressfreie Regeln in der Familie – Mediennutzungsvertrag
Mediennutzungsverträge in der Familie sind eine sinnvolle Maßnahme, um Kindern und Jugendlichen einen angemessenen Umgang mit digitalen Medien beizubringen und ohne Verbote, die Kontrolle zu behalten. Die Akzeptanz fester und altersangemessener Regeln durch die Kinder und Jugendlichen befördert das Heranwachsen in digitalen Medien mit einer durchgehenden Kompetenzentwicklung.
Technischer Jugendmedienschutz mit Medien-kindersicher.de
Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) ist als Aufsichtsbehörde eine zentrale Stelle, um Jugendschutzvorgaben im Kontext digitaler Mediennutzung zu prüfen und weiterzuentwickeln. Jugendmedienschutz und die Medienkompetenzentwicklung von Kindern und Jugendlichen gehen Hand in Hand. Die Verantwortung der Diensteanbieter steht außer Frage und wird durch Schutz- und Einstellungsmöglichkeiten auch zunehmend berücksichtigt.
Benjamin Thull (LFK) und Jana Praßke (brema) geben einen Überblick über aktuelle Herausforderungen des Jugendmedienschutzes und der Medienkompetenzförderung.
Wie können Eltern oder pädagogische Fachkräfte den Überblick über Geräte, Apps, Anwendungen und deren Sicherheitseinstellungen zur Gewährleistung des Jugendmedienschutzes behalten? Medien-kindersicher.de ist die gemeinsame Online-Informationsplattform von LFK, brema und MMV zum technischen Jugendmedienschutz.
Sie bietet neben Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu kindersicheren App-Einstellungen auch mit dem Medien-kindersicher-Assistenten die Möglichkeit, sich auf der Grundlage des Alters des Kindes und den von ihm genutzten Geräten und Diensten eine maßgeschneiderte Schutzlösung zu erstellen. Nora Bünger zeigt auf einfache Art und Weise auf, wie Eltern die Angebote von medien-kindersicher.de nutzen können und wie der Medien-kindersicher-Assistent funktioniert.
Übernutzung in digitalen Medien – Internetbezogene Störungen aus wissenschaftlicher Sicht
Als Autorin und Wissenschaftssprecherin des Kapitels “Soziale Medien, digitale Daten und ihre Auswirkungen auf den einzelnen Menschen” im Rahmen des Projekt DiDaT hat sich Dr. Cornelia Sindermann innerhalb des Forum mit wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Übernutzung in digitalen Medien beschäftigt. Sie verweist auf aktuelle Forschungserkenntnisse zum Thema Übernutzung und deren Auswirkung auf das Wohlbefinden von Kindern. Ableitend erläutert sie mögliche Maßnahmen, die insgesamt zu einem gesünderen Umgang mit sozialen Netzwerken, Apps und digitalen Diensten führen können.